Obwohl er in Italien bereits viele Jahre als Monteur tätig war, musste unser Kollege Matteo Faccilongo den Beruf noch einmal lernen, um bei Tyczka Energy arbeiten zu können. Gute und qualifizierte Mitarbeiter sind unverzichtbar für den Erfolg eines Unternehmens, doch sie zu finden ist nicht immer einfach. Und manchmal gibt es Fälle, da passt eigentlich alles, doch der formale Berufsabschluss fehlt.

Wenn Matteo Faccilongo zu den Kunden fährt, ist das für ihn immer noch eine spannende Sache: „Ich hab zwar schon in Italien mit dem Deutschlernen angefangen, aber der bayerische Dialekt …“, lacht der 38-jährige Anlagenmechaniker und lenkt den Tyczka Energy-Transporter durch die frisch verschneite Voralpenlandschaft. Vom Allgäu über München bis nach Berchtesgaden reicht das Gebiet, das er für das Unternehmen betreut. Auf den Fahrten lernt Faccilongo auch Land und Leute kennen: Vom oberbayerischen Bauern mit tiefstem Dialekt bis zur vornehm hochdeutsch parlierenden Kunstfreundin in der Großstadt. „Ich sage jedem Kunden immer gleich, dass ich noch nicht so gut Deutsch spreche und er mit mir bitte etwas Geduld haben möge.“

In Bad Tölz zeigt das Thermometer 4 Grad, den Himmel bedecken graue Wolken. In Pesaro an der Adria, 640 Kilometer südlich, scheint bei 21 Grad die Sonne. In der italienischen Hafenstadt wurde der Opernkomponist Gioachino Rossini geboren und auch Matteo Faccilongo.

Nach der Schulzeit fängt er mit 14 Jahren bei einer Heizungs-und Sanitärfirma zu arbeiten an. Ein paar Jahre später holt er auf der Abendschule das Abitur nach und macht einen Abschluss zum Grafikdesigner. Und arbeitet aber weiter als Heizungsmonteur, 18 Jahre lang. „Im Jahr 2014 waren plötzlich nicht mehr so viele Aufträge da“, erinnert sich Faccilongo, „keine großen Baustellen mehr, sondern nur noch Kleinarbeit.“ Er sieht sich zuerst in Italien nach Alternativen um, dann auch in Deutschland und bewirbt sich.

Neuanfang als Monteur in Deutschland

Am Neujahrstag 2015 zieht Matteo Faccilongo zusammen mit seiner Frau Dania nach Bad Tölz und beginnt bei einer Heizungsbaufirma. „Das war am Anfang schon schwierig“, meint er. Vier Jahre arbeitet er dort, bis er von einem ehemaligen Kollegen erfährt, dass Tyczka Energy Kundendienst Monteure sucht. Als er im November 2018 dort anfängt, bedeutet das für ihn auch einen beruflichen Neustart. In der alten Firma fuhr Faccilongo zusammen mit einem Kollegen auf Montage an Flüssiggasanlagen, bei Tyczka Energy ist er allein bei den Kunden unterwegs und muss verantwortlich unterschreiben, dass er zum Beispiel eine Gasanlage abgenommen hat. Das Problem: Dazu braucht man einen in Deutschland offiziell anerkannten Abschluss als Heizungs- und Sanitärinstallateur.

„Er hat ja eine Ausbildung, kann alles, macht alles, ihm fehlte nur der Abschluss“, sagt seine Chefin Antonie Holzheu, Leiterin Montage und Technik: „Wir haben ihn dann erst einmal als Montagehelfer eingestellt.“ Einzige Lösung: Matteo Faccilongo muss die komplette Ausbildung nachholen, inklusive drei Jahre Berufsschule. Antonie Holzheu besorgt dort leihweise Bücher und Unterlagen für eine externe Prüfung ohne Schule. Zwei volle Umzugskartons! Sie schüttelt den Kopf: „Ich habe studiert, bin Diplom-Ingenieurin, aber das hätte ich mir nicht zugetraut.“ Den Ausweg bringt das „ValiKom“-Programm der Handwerkskammer München (siehe unten). Der Kurs beginnt ein halbes Jahr früher als gedacht, nur acht Wochen bleiben als Vorbereitungszeit. Matteo Faccilongo bekommt eine Liste, was er alles können muss und bereitet sich gezielt darauf vor: An Arbeit ist nicht zu denken, er übt er in der Werkstatt, fragt Kollegen um Rat, die ihm wertvolle Tipps geben. Abends bereitet er sich zuhause mit den Unterlagen und übers Internet vor, lernt zusammen mit Antonie Holzheu sogar am Sonntag. Den Feinschliff für die Prüfung holt er sich dann bei zwei dreitägigen Schulungen der Handwerkskammer Passau. Im Juni 2019 ist es dann soweit: Matteo Faccilongo muss Arbeitsproben abgegeben und die Prüfungen ablegen. Er besteht auf Anhieb und ist nun anerkannter Anlagenmechaniker für Sanitär-, Heizung- und Klimatechnik. „Zum Glück kannte ich die Arbeit, was zu tun ist, sonst hätte ich auch mit perfekter Sprache keine Chance gehabt“, meint er: „Die Firma hat mir dabei wirklich sehr geholfen.“

Wir suchen Monteure in ganz Deutschland

Freie Stellen mit qualifiziertem Personal zu besetzen ist für Tyczka Energy ein großes Problem. Wir probieren es auf allen Wegen, aber oft hilft da nur der Zufall. Auf eine Ingenieursstelle bekamen wir  neulich 25 Bewerbungen, für einen Kundendienstmonteur nur eine einzige. Deshalb würden wir den Aufwand auf jeden Fall noch einmal betreiben: „Er ist ein ganz toller Kollege und kommt wunderbar mit unseren Kunden zurecht“, lobt Antonie Holzheu.

Was bringt die Zukunft? „Ich bin zufrieden hier“, sagt Matteo Faccilongo. „Wenn ich es am Anfang geschafft habe, dann wird das, was noch kommt, nicht mehr so schwer werden.“ Viel Freude bereitet seiner Frau und ihm auch der zweijährige Sohn Marco, ein echter Bad Tölzer. Deutsch übt er immer noch jeden Abend. Außerdem gibt sein Smartphone den Bildschirm nur dann frei, wenn er ein neues deutsches Wort richtig gelernt hat.

Und soweit ist es auch nicht bis nach Pesaro. Zweimal im Jahr fahren sie Freunde und Familie besuchen, Videoanrufe gibt’s ja auch noch.

„VALIKOM“: DER DRITTE WEG ZUM BILDUNGSABSCHLUSS

Menschen ohne formalen Berufsabschluss fehlt ein anerkannter Nachweis über ihr fachliches Know-how und das, was sie können. Um dies sichtbar zu machen, wurde im Rahmen des Projekts »ValiKom – Der dritte Weg« ein Verfahren entwickelt, mit dem berufsrelevante Kompetenzen, die außerhalb des formalen Bildungssystems erworben wurden, bewertet und validiert werden können. Am Ende des Verfahrens steht ein Zertifikat, das bescheinigt, welche Tätigkeiten eines Berufes man kann.

 

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Beste Grüße

Horst Stahl

 

Horst Stahl

Leiter Technischer Kundendienst

 

 

Fotos: Tyczka Energy GmbH

 

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