Was zeichnet die Getreidetrocknung mit Flüssiggas aus?
Sie kommt überall hin, auch in entlegene Gebiete. Denn sie ist unabhängig von langen Leitungsnetzen. Zudem flexibel einsetzbar und schnell verfügbar.
Praxisbeispiel Löffelmühle im Schwarzwald
Die Kulisse ist grandios, als Otto Bucher, Tyczka Kundendienstingenieur, Anfang März 2017 auf der Autobahn Richtung Freiburg im Breisgau fährt. Sanft erheben sich im Hintergrund die grünen dunklen Berge des Schwarzwaldes. Hinter dem Ort Wyhl am Kaiserstuhl, etwas versteckt liegt die Löffelmühle. Durch einen großen Torbogen gelangt man auf das Gelände. Rustikal wirkende Mühlengebäude und eine in die Jahre gekommene Speicheranlage mit hohen Getreidesilos prägen das Bild. Und wie es sich für eine Mühle gehört, fließt auch ein gut gefüllter Mühlbach am Rande der Anlage.
Doch so idyllisch die Lage der Löffelmühle ist – es bilden sich doch einige Sorgenfalten auf der Stirn von Otto Bucher: Hier soll also nach knapp einem Jahr Planungs- und Bauzeit eine moderne, leistungsfähige Getreideannahme – und Lagerung ihren Betrieb aufnehmen. Dazu gehört eine flüssiggasbetriebene Trocknungsanlage. Im Moment stehen hier noch eher Abrissobjekte wie der alte, nicht ausreichend dimensionierte Heizöltank oder marode Speicher, die riesigen Silos weichen sollen. Schließlich sollen künftig die im Viertelstundentakt ankommenden LKW-Ladungen mit Gerste, Weizen und hauptsächlich Körnermais aufgenommen und lagerfähig getrocknet werden.
Warum fiel jetzt die Entscheidung für Flüssiggas? Der alte Heizöltank hatte keine ausreichende Dimension und hätte wegen des Gewässerschutzes weichen oder ertüchtigt werden müssen. Hier kam dann Flüssiggas ins Spiel, weil es als nicht wassergefährdender Stoff ohne besondere Umweltauflagen im gewässernahen Bereich des Mühlbaches und des hohen Grundwassers eingesetzt werden darf.
Wohin mit dem Flüssiggasbehälter für die Trocknung?
Das war eine der ersten Fragen, die ich mir stellte. Denn mein Team vom technischen Innendienst bei Tyczka Energy und ich begleiten das Projekt. Unterirdische Einlagerung kommt schon mal nicht in Frage: der hohe Grundwasserstand sorgt schon bei trockenem Wetter für nasse Füße. Zu nah an den Mühlbach heran geht auch nicht, denn der könnte über die Ufer treten.
Müllermeister Josef Löffel, der Bauherr, bleibt gelassen. Gut gestimmt skizziert er seine Ideen. Und nach nur einer Stunde sind alle Gesprächspartner optimistisch, die Herausforderung zu stemmen. Das Schreiben des Angebotes und die Anlagenplanung waren die nächsten To do’s.
Der entscheidende Schritt jedoch war, für die ca. 7500 kW Anlage zur Getreidetrocknung die behördliche Genehmigung zu erlangen. Das Immissionsschutzgesetz stellt dafür hohe Anforderungen. Leicht war es also nicht, den vorgegebenen Zeitrahmen zu halten.
Gutes Projektmanagement und Miteinander als Erfolgsfaktoren
Sieben harte Monate umfasste die Planungsphase: jede Menge technischer Zeichnungen, intensive Diskussionen, Telefonate und enge Abstimmung zwischen dem Bauherrn und dem Umweltamt in Emmendingen, das die Genehmigungsbehörde ist. Diese intensive Kommunikation ist letztlich der Schlüssel zum Erfolg: der Behälter durfte geliefert und eingelagert werden. Für alle Beteiligten ein echtes Glückserlebnis – denn der Baubeginn ist immer ein wichtiger Meilenstein in einem Projekt dieser Größe.
Inzwischen ist es Oktober 2017. An einem frostigen Morgen, die Sonne kämpft sich gegen halb acht mühsam durch den Nebel, bietet sich folgende Szenerie: Die Getreidesilos stehen in Reih und Glied nebeneinander und muten futuristisch an. Davor ein Trocknungsturm und daneben sieht man so etwas wie ein Schwimmbecken. Dies ist ein Rahmen aus Betonelementen. In ihm ist der über 40 t fassende Flüssiggasbehälter festgezurrt und mit einer Sandschicht eingedeckt. Nach acht langen Stunden ist es soweit: Alle Elektronikprobleme sind behoben und der Tankwagen kann die Erstbefüllung mit den ersten 30 t Flüssiggas abschließen. Der prüfende Blick des Sachverständigen ist zufrieden und so wird die Anlage für den Betrieb freigegeben.
Sieben Monate, spezielle topografische Bedingungen, das kalte Wetter zum Abschluss und die Herausforderung der Anlagensteuerung haben einiges von den Technikern abverlangt. Doch Ende gut, alles gut: ein Blick in die Runde lässt halbwegs zufriedene Gesichter erkennen.
Müllermeister Löffel selbst freut sich: Schließlich kann er ab sofort durchstarten und seine mehrere Millionen Euro teure Anlage in Betrieb nehmen: Getreide speichern und trocknen. Und das schon mit der Körnermaisernte des gleichen Jahres.
Projekte wie diese sind unser täglich Brot!
Ihr
Marian Sauer
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