Heute berichten wir auf dem TYCZKABLOG über ein spannendes Forschungsprojekt. Klärschlamm-Recycling: In einer Pilotanlage in Nürnberg wird der Klärschlamm verwertet und Phosphor gewonnen.

Pro Jahr entstehen in Deutschland bei der Reinigung des Abwassers fast 7,5 Millionen Klärschlamm. Darin finden sich nahezu alle Schadstoffe, die mit dem Abwasser in die Kläranlagen gelangen. Trotzdem birgt der Schlamm ein hohes Potenzial. Denn er enthält auch sehr hochwertige Rohstoffe, wie beispielsweise Phosphor. Phosphor wird in Landwirtschaft, Nahrungsmittelindustrie und diversen technischen Bereichen dringend benötigt und lässt sich aus heutiger Sicht nicht durch andere Stoffe ersetzen. Das heißt, er ist für organisches Leben und als Dünger unabdingbar. Da Phosphor jedoch eine endliche Ressource ist, ist die Wiederverwertung enorm wichtig. Hier kommt der Klärschlamm ins Spiel – denn theoretisch ließe sich etwa die Hälfte des deutschen Phosphorbedarfs mit dem in Deutschland anfallenden Klärschlamm decken. Bisher wird der Klärschlamm jedoch oft nur in Kraftwerken mitverbrannt und ein kleiner Anteil für die Landwirtschaft genutzt. Mangels Alternativen wird das Material zum Teil über lange Wege transportiert, schadlos gemacht und endgelagert. Es fallen Kosten für die Entsorgung an, obwohl sich der Klärschlamm für eine lokale stoffliche und energetische Verwertung eignet. Mithilfe einer Pilotanlage in Nürnberg soll sich dies nun ändern.

Klärschlamm – ein Rohstoff mit hohem Potenzial

In Nürnberg testen Forscher derzeit in einer Pilotanlage im Klärwerk 1 die technische und betriebliche Umsetzbarkeit der Schmelzkonversion von Klärschlamm. Dabei wird getrockneter und brikettierter Klärschlamm bei Temperaturen von bis zu 2000 Grad Celsius verhüttet. Neben dem getrockneten Klärschlamm kommen für den Schmelzvorgang im Schachtofen folgende Stoffe zum Einsatz: Gießereikoks (als Reduktionsmittel und Energieträger), technischer Sauerstoff (zur Steuerung des Schmelzprozesses) sowie Kalkstein und Kiesel (um die Schlackenbildung zu fördern). Die hohen Temperaturen im Schachtofen zerstören zuverlässig alle im Klärschlamm enthaltenen organischen Schadstoffe und es entsteht eine kalk- und phosphorreiche Schlacke, die als Düngemittel verwendbar ist. Diese enthält weniger Schadstoffe als Naturphosphat und eignet sich deshalb sogar als Bio-Düngemittel. Darüber hinaus werden die im Klärschlamm enthaltenen Schwermetalle in einer Eisen-Metall-Legierung gebunden und können so in der Stahlindustrie wiederverwertet werden.

Klärschlamm-Recycling: gut für die Energiebilanz

Besonders praktisch: Durch die Schmelzkonversion kann der Klärschlamm nicht nur stofflich, sondern auch energetisch verwertet werden. Denn das bei der Schmelzvergasung des Klärschlamms entstehende Synthesegas kann mittels Kraft-Wärme-Kopplung für den Energiebedarf (Strom und Wärme) der Kläranlage genutzt werden. Das Gas wird gemäß Auflagen der 17. Verordnung zur Durchführung des Bundes-Immissionsschutzgesetzes in einer Brennkammer für zwei Sekunden bei mindestens 850 Grad Celsius verbrannt und die Energie für weitere Prozesse ausgeleitet. Für die Verbrennung entschieden sich die Forscher für Flüssiggas. Wir von Tyczka Energy waren bereits bei der Planung der Anlage mit eingebunden und konnten so tatkräftig bei der Erarbeitung eines passenden Konzepts für das anspruchsvolle Projekt unterstützen. Jetzt liefern wir das Flüssiggas.

 

Viele Grüße
Ihr

Pascal Slowakiewicz

 

Pascal Slowakiewicz

Regionalleiter

 

 

Weitere Informationen finden Sie auch unter:

www.tyczka.dewww.flaschengas-kaufen.dewww.flaschengas-partner.de