Wie können Häfen emissionsärmer werden?
Und welche Rolle kann Wasserstoff aus erneuerbaren Energien dabei spielen? Diesen Fragestellungen gehen die Projektpartner des Forschungs- und Förderprojekts WASh2Emden derzeit nach. Offizieller Start des innovativen Projekts war im Dezember 2018, mittlerweile konnten bereits einige wichtige Meilensteine erreicht werden.
In Norddeutschland fällt eine große Menge an regenerativem Überschussstrom an, der aufgrund von Netzengpässen derzeit ungenutzt bleibt. Da dieser Strom nicht in relevanten Mengen speicherbar ist, führt dies dazu, dass Windräder abgeregelt werden. Neben dem Ausbau der Netze kann die Speicherung von Überschussstrom aus Windkraftanlagen in Form von Wasserstoff einen wirksamen Beitrag zur Energiewende leisten.
Überschüssigen Windstrom sinnvoll nutzen
Im maritimen Sektor werden große Energiemengen benötigt und damit Emissionen verursacht, die sich durch die Nutzung erneuerbarer Energien reduzieren lassen. Das Projekt „WASh2Emden – Innovative und umweltfreundliche Wasserstoffanwendungen im Seehafen Emden“ untersucht die Möglichkeiten, Überschusswindstrom in Form von „grünem“ Wasserstoff zu speichern und in unterschiedlichen Anwendungsfeldern im Hafen nutzbar zu machen.
Ziel des Projektes ist die Emissionsreduktion beim landseitigen Hafenbetrieb, in der Logistik sowie bei den im Hafen liegenden Schiffen. Das Kooperationsprojekt WASh2Emden wird vom Lead Partner Niedersachsen Ports (NPorts) koordiniert. Weitere Projektpartner sind die abh INGENIEUR-TECHNIK GmbH, die MARIKO GmbH, das DBI-Gastechnologische Institut gGmbH Freiberg und auch die Tyczka Unternehmensgruppe. Als Kooperationspartner sind zudem die EPAS Ems Ports Agency & Stevdoring Bet. GmbH & Co. KG sowie die Hochschule Emden/Leer beteiligt. Darüber hinaus unterstützt das Förderprogramm für Innovative Hafentechnologien (IHATEC) des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) das Projekt. Bei einer Auftaktveranstaltung, die Ende 2018 im Emder Hafen stattfand, tauschten sich die Projektpartner über die ersten konkreten Projektschritte aus. Zudem nutzten sie während einer Hafenrundfahrt die Gelegenheit, das zukünftige Untersuchungsgebiet näher kennenzulernen.
Energiewende im maritimen Sektor
Das Interesse der Öffentlichkeit an diesem spannenden Projekt ist groß. Im Februar 2019 kamen mit rund 140 Teilnehmern deutlich mehr Personen als erwartet zur Kick-off-Veranstaltung nach Emden. Landesbeauftragter Franz-Josef Sickelmann gratulierte zum Auftakt des Erfolg versprechenden Projektes und unterstrich die Bedeutung der Thematik insbesondere für die Region Weser-Ems. Holger Banik, Geschäftsführer der Niedersachsen Ports und JadeWeserPort Realisierungsgesellschaft, betonte, wie hervorragend sich das zukunftsweisende Vorhaben „WASh2Emden“ in eine Reihe von Initiativen von NPorts einfügt, bei denen die Energiewende in der maritimen Wirtschaft und der Klimaschutz in den Häfen im Fokus steht. Bei der Kick-off-Veranstaltung stellten die Projektpartner ihre Arbeitspakete und Aufgaben innerhalb des Projektes vor. Diese beinhalten neben den möglichen Bereitstellungsoptionen von „grünem“ Wasserstoff für den Seehafen Emden auch dessen potenzielle Verwertung vor Ort sowie die Wasserstoffinfrastruktur und -speicherung. Ziel ist es, alle Produktionsvarianten für den „grünen“ Wasserstoff zu kalkulieren und eine konkrete Aussage über den Wasserstoffbedarf im Seehafen Emden zu treffen.
Bisherige Meilensteine des Projekts
• Erzeugung von Wasserstoff mittels Elektrolyse im Seehafen Emden aus
a) Strom des öffentlichen Stromnetzes
b) Strom von direkt verbundenen Windkraftanlagen
• Bezug des Wasserstoffs per Schiff im Seehafen Emden
• Entnahme des Wasserstoffs aus dem Erdgasnetz
• Dezentrale hybride Stromerzeugung im Seehafen Emden durch Windenergie und Wasserstoff-Rückverstromung
• Analyse potenzieller Abnehmer von Wasserstoff im Seehafen Emden sowie darüber hinaus
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Schöne Grüße,
Ihr Manuel Gigli