Der hydraulische Abgleich – Lohnende Investition für Verbraucher

 

Heizungsmodernisierer stoßen bei der Planung bzw. beim Kauf ihrer neuen Heizungsanlage auf den Begriff des hydraulischen Abgleichs. Dieser steht nicht nur für sinkende Heizkosten, sondern hilft bei der Optimierung des gesamten Heizungssystems. Ein Grund mehr, diese Optimierungsmaßnahme genauer zu betrachten.

Philipp Nowak, Gastautor von Kesselheld, erklärt auf dem TYCZKABLOG wie Verbraucher dabei profitieren und welche Kosten bei der Durchführung zu erwarten sind.

Was ist ein hydraulischer Abgleich?

Unterbleibt ein hydraulischer Abgleich, lässt sich häufig folgende Situation beobachten: Heizkörper in den eigenen vier Wänden erwärmen sich trotz gleicher Einstellung der Heizkörperthermostate unterschiedlich stark. Falls die Heizungsanlage im Keller steht, werden die Heizkörper im Erdgeschoss sehr heiß, wohingegen solche im obersten Stockwerk des Hauses lediglich geringfügig Wärme abgeben.

Generell gilt: Jeder Heizkörper benötigt eine ausreichende Menge an Heizungswasser, um die eingestellte und gewünschte Temperatur an den Raum abgeben zu können. Das Heizungswasser besitzt jedoch auf seinem Weg vom Kessel bis zu den Heizkörpern die Eigenschaft, immer den geringsten Weg des Widerstandes zu wählen. So fließt es präferiert in den nächstgelegenen Heizkörper, während in den weiter entfernten zu wenig Heizwasser ankommt. In der Folge bleiben letztere kalt und die Energiekosten sowie der Stromverbrauch steigen. Grund hierfür ist eine verstärkte Leistung der Umwälzpumpe. Denn diese versucht, über eine erhöhte Arbeitsleistung das Ungleichgewicht im Wasserhaushalt auszugleichen, damit ebenso die weit entfernten Heizkörper ausreichend warm werden. Zusätzlich fährt auch der Kessel aufgrund der höher eingestellten Thermostatventile auf einer erhöhten Leistung, sodass der Brennstoffverbrauch steigt.

Der hydraulische Abgleich schafft hier Abhilfe. Denn er gewährleistet, dass sich der Wasserdruck auf sämtliche Heizkörper gleichmäßig verteilt und überall die angestrebte Heizleistung erzielt wird. Auch für Fußbodenheizungen ist ein hydraulischer Abgleich praktizierbar.

Durchführung und Voraussetzungen

Die Durchführung des hydraulischen Abgleichs erfolgt durch einen Fachmann vor Ort. Dieser berechnet die Heizlast der Räumlichkeiten und bestimmt auf diesem Wege das benötigte Heizwasser pro Raum. Häufig kommt hierbei auch eine Software unterstützend zum Einsatz.

Die Grundlage für die Berechnung bilden Informationen wie die Raumgröße, die Wandfläche, die Raumlage im Gebäude, die Anzahl der Fenster und die Platzierung der Heizkörper. Nachdem die Berechnung beendet ist, entnimmt der Heizungsfachmann ihr die Werte für die Einstellung der Thermostatventile. Hierbei ist es wichtig, dass voreinstellbare Thermostatventile vorliegen. Denn mit ihrer Hilfe lässt sich das Durchflussvolumen an Heizwasser am Heizkörper regulieren.

Sobald der Heizungsfachmann den Thermostatkopf abzieht, lässt sich ein Kranz mit eingravierten Ziffern erkennen. Diesen verstellt der Heizungsbauer mit einem passenden Schlüssel. Eingestellt wird der Wert für die maximale Wasserdurchflussmenge am Heizkörper.

Ebenfalls empfehlenswert ist eine drehzahlgeregelte (Hocheffizienz-)pumpe im Heizungskreislauf. Viele moderne Heizungspumpen sind mittlerweile sogar in der Lage, die Durchführung eines hydraulischen Abgleichs zu unterstützen.

Am Ende eines erfolgreich durchgeführten hydraulischen Abgleichs hat der Heizungsfachmann alle Rohre, Pumpen und Ventile so aufeinander abgestimmt, dass das Wasser im gesamten Heizungssystem überall gleichmäßig zirkuliert.

Vorteile für den Verbraucher

Heizungsmodernisierern bieten sich durch den hydraulischen Abgleich gleich mehrere Vorteile. Allen voran erhöht sich der Wohnkomfort: Die gleichmäßige Heizwasserversorgung sorgt für die gewünschten Temperaturen in allen Räumlichkeiten, egal, wie weit sie von der Heizungsanlage entfernt sind. Überdies unterbleiben potenziell auftretende, störende Nebengeräusche wie pfeifende Heizkörper.

Darüber hinaus reduzieren sich dank erhöhter Effizienz der Energieverbrauch der Heizungsanlage und die Stromkosten der Heizungspumpe. Neben der Schonung der Umwelt lohnt sich dies aufgrund der Verringerung von laufenden Kosten langfristig gesehen für Heizungsbesitzer auch finanziell.

 

Kosten und Fördermöglichkeiten

Die Kosten für die Durchführung des hydraulischen Abgleichs hängen von der betreffenden Wohnfläche und der Anzahl der Heizkörper ab. Einfluss auf die Kosten übt aber auch die Tatsache aus, ob die Heizungspumpe oder Thermostatventile auszutauschen sind. In einem Einfamilienhaus reicht die Preisspanne von 300 bis 1.200 Euro. Infolge der Reduktion der Verbrauchskosten amortisiert sich die Optimierungsmaßnahme aber bereits nach etwa zwei bis vier Jahren.

Das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) bietet seit August 2016 einen Zuschuss von 30 Prozent der Gesamtnettokosten für den hydraulischen Abgleich, den Austausch der Heizungspumpe und die Realisierung weiterführender Optimierungsmaßnahmen wie die Anschaffung voreinstellbarer Ventile an.

Wenn eine neue Heizungsanlage eingebaut wird, ist die Durchführung des hydraulischen Abgleichs zudem Voraussetzung, um Förderungen der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) zu erhalten.

 

Schöne Grüße,

Philipp Nowak

 

Philipp Nowak

Gastautor, Online Redaktion Kesselheld GmbH

 

 

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